Danzo Gianni

←zurück nach Erlebnisberichte zu pALS

Gestatten dass ich mich kurz vorstelle : Danzo Gianni (56 Jahre)

Am 19.Oktober 2005 wurde ich im Erasmus Krankenhaus in Brüssel davon in Kenntnis gesetzt, dass ich an ALS litt und nur noch 2 bis 3 Jahre zu leben hätte. Zum Glück war unser Sohn dabei denn sonst hätten wir kein Auto mehr fahren können, die Nachricht wurde ziemlich abrupt übertragen. Drei Monate vorher hatte mir der Neurologe aus Doornik mitgeteilt, dass ich aller Wahrscheinlichkeit nach an ALS litt und verwies mich zum Erasmus Krankenhaus in Brüssel.

Infolge des Besuches in Doornik habe ich im Internet sowie in Büchern nachgeforscht über die Krankheit ALS. Letztere war vorher unbekannt. Nachdem wir all dies gelesen hatten, stellten wir fest, dass es wohl das schlimmste ist, was uns passieren konnte.

Nachdem die ALS-Diagnose gestellt wurde, haben wir uns auf unserem Verstand berufen, was eine positive Erfahrung war. Wir mussten auch umziehen, da wir eine Wohnung mit viel Treppen besaßen. Am 1. Juni 2006 hielt ich auf zu arbeiten. Ich war Bankangestellter.

Derzeit gucke ich viel Fernsehen und arbeite mit dem Rechner. Ich werde schnell müde, schlafe durchschnittlich bis zu 11 Stunden pro Nacht. Mit dem Auto fahren gelingt nicht mehr, meine Ehefrau hat mit 55 Jahren es noch lernen müssen. Vorher war ich auch Fußballtrainer für junge Leute, auch damit habe ich aufhören müssen. Früher habe ich selber Fußball gespielt und hatte dort viele Freunde. Ich wurde jedoch von meinen Freunden und meiner Familie gut empfangen.

Über einen Arzt aus Charleroi kam ich in Kontakt mit der ALS Liga. Über diese habe ich viele neue Freunde kennengelernt, wir lernen auch viel gegenseitig. Das erweist sich als sehr interessant, denn diese Menschen verstehen was Du wirklich fühlst und deine Bedürfnisse. Und dank der Liga erhalten wir mehr Informationen hinsichtlich der Rechte des Patienten.

Als letztes möchte ich eine Nachricht an andere Patienten hinterlassen : halte eine gute Verbindung zu deiner Familie, Freunde und Ehepartner. Das ist wirklich sehr wichtig. Trete nach außen um Menschen zu begegnen und genieße von den schönen Momenten, die es noch gibt. Ich realisiere mich, dass meine Ehefrau sowie mein Sohn mich sehr lieben und wichtig sind in meinem Leben!

Sei mutig! Immer positiv denken! Kämpfe weiter!

 

Übersetzung: Eric Kisbulck

Quelle : Newsletter 138 - Oktober, November, Dezember 2007

Share