Fons Thys

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Der Urenkel von Mütterchen Thys (die erste Einwohnerin aus Zonhoven je welche - in 1951 hundert Jahre alt wurde), Sohn ihres ältesten Enkels Jan Thys und Tischler des  Houthalenseweg: es betrifft mein Vater! In Zonhoven kennen die meisten ihn. Wenn nicht aus der Kneipe oder von der Kegelbahn, dann vom Geschäft her, der Tischlerei. 

Seit er 17 ist arbeitet Fons Thys schon im Geschäft, damals Eigentum seines Onkels Jef, Bruder der Mutter Pauline Bijnens. Jahre nachher hat er die Tischlerei von seinem Onkel Jef übernommen und immer mit Leib und Seele dafür gearbeitet. Alles mußte dem Geschäft weichen, es sei denn die Bierchen am Sonntag Morgen.  Im Sommer drei Wochen Urlaub im Ausland und im Winter Ski laufen: das machte Teil unseres Lebens aus. Als mein Vater sechzig Jahre war, meinte er das war es wohl und wollte er den Laden verkaufen. Er fand die richtigen Leute und alles verlief zur Zufriedenheit aller. Sogar nach dem Verkauf der Tischlerei war mein Vater immer noch dabei. Nach einem jahrelangen Einsatz kamen meine Eltern endlich zur Ruhe. Ruhe? Also bitte! Die Reise Richtung Afrika war bereits gebucht.  Es war eine fantastische Reise.

Einige Monate später nach diesem schönen Urlaub besuchte mein Vater den Arzt in Hasselt. Der Grund dafür betraf seine größere Lahmheit. Am Anfang erschien uns diese nicht sonderbar, weil  bei einem Arbeitsunfall seine Achillessehne verletzt wurde, wodurch er schon etwas Lahmheit empfand. Nun das wurde schlimmer und manchmal stolperte er über die Fußmatte.

Das Urteil

DDer Arzt in Hasselt vermutete sofort ALS und leitete ihn weiter nach Leuven. Und tatsächlich infolge aller Arten von Untersuchungen war das Urteil: “ALS”. 
Aber was war denn jetzt? Meine Eltern wurden bereits informiert in Leuven, aber spürten die Krankheit immer noch nicht, bis mein Vater erfuhr daß es sich um die gleiche Krankheit handelte als diejenige eines früheren Schulfreundes, Jerome. Plötzlich wurde ihm der Ernst der Lage klar. 
Ziemlich schnell danach verreisten sie nach China. Dies verlief sehr mühsam. Mein Vater konnte noch schreiten, hatte jedoch immer den Stock bei sich und im Rahmen eines langes Spaziergangs verwendete er einen Rollstuhl. Die Ferien wurden zum Erfolg, aber es handelte sich zugleich um die letzte lange Reise, da all das durchstreifen ihn allzusehr ermüdete. 
Inzwischen sind drei Jahre vergangen und ist er völlig gelähmt. Er hat sich mit der Krankheit versöhnt, aber das ist ja seine Art. Er akzeptiert jede Situation wie sie ist und versucht um das beste daraus zu machen. Was nicht heißen soll daß es ihm leicht fällt.
Zuerst wollte er nichts mit anderen ALS-Patienten zu tun haben. Er wollte nichts zu Gesicht bekommen. Nachdem sich herausstellte daß seine Nichte Leah Thys als Botschafter die Liga vertritt, hat sie ihm davon überzeugt das Wochenende zusammen zu verbringen. Unglaublich wieviel optimistische Menschen man im Laufe eines solchen Wochenendes  begegnet! Im kommenden September fahren wir bereits zum dritten Mal an die Küste. 

Barbecue!

Vor kurzem hat er ein Barbecue organisiert zugunsten der Liga. Sein Schwager Guido Broux, sowie einige gute Freunde und ich selbst haben auch unseren Teil beigetragen. Mehr als 1300 Eßer haben wir begrüßen dürfen. Das mag wohl ein Erfolg heißen. 

Herzerwärmend, twei Tage standen hunderte von Menschen Schlange, für Pommes, ein Salatbuffet, Kühlgetränke sowie köstliche Stückchen Fleisch. Zwischendurch kamen sie zu ihm um ihm im Rollstuhl zu umarmen oder auf die Schulter zu klopfen. Uber hundert Freiwillige standen bereit um Gemüse zu putzen, Pommes zu backen, Bier und weitere Getränke zu zapfen, Fleisch zu grillen. Jung und alt hatten Spaß.

Für die Kinder gab es eine Hüpfburg, sie bekamen gefälschte Tattoos und bemalte Gesichter. An großen langen Tischen under den schattigen Baumen wurde gegessen und gelacht daß es eine Natur hatte. Die Atmosphäre glich einem großen italienischen Familienfest draußen, irgendwo in Toscane. Am Ende des zweiten Tages trafen die Mitglieder der Zonhovenschen Big Band Yentl ein um das Beste von sich zu geben. Das Wetter war garedezu fabelhaft und der Barbecue endete in einem großen Fest der Verbrüderung,Fröhlichkeit und  Solidarität unter den Einwohnern von Zonhoven und deren Freunde.

Darüber wird man noch lange reden! Mein Vater erfuhr den Barbecue als ernsthafter emotionaler Schub. Ertrag : ungefähr 13.880 Euro, diese wurden integral der ALS-Liga gewidmet.  - Sandra Thys

 

Übersetzung: Eric Kisbulck
Quelle: Newsletter 133 – Juli, August, September

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